Arrach

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Wappen Deutschlandkarte
Arrach
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Arrach hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 49° 12′ N, 13° 0′ OKoordinaten: 49° 12′ N, 13° 0′ O
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Oberpfalz
Landkreis: Cham
Höhe: 490 m ü. NHN
Fläche: 28,81 km2
Einwohner: 2385 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 83 Einwohner je km2
Postleitzahl: 93474
Vorwahl: 09943
Kfz-Kennzeichen: CHA, KÖZ, ROD, WÜM
Gemeindeschlüssel: 09 3 72 113
Gemeindegliederung: 13 Gemeindeteile
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Pfarrer-Busch-Str. 8
93474 Arrach
Website: www.gemeinde-arrach.de
Erster Bürgermeister: Gerhard Mühlbauer (Freie Wähler[2])
Lage der Gemeinde Arrach im Landkreis Cham
KarteLohberg (Bayern)LamArrachHohenwarth (Landkreis Cham)GrafenwiesenNeukirchen beim Heiligen BlutEschlkamFurth im WaldGleißenbergArnschwangBad KötztingRimbach (Oberpfalz)BlaibachWaldmünchenTreffelsteinTiefenbach (Oberpfalz)RötzSchönthal (Oberpfalz)Weiding (Landkreis Cham)ChamerauMiltachWillmeringStamsriedPösingZandtTraitschingChamerauRundingCham (Oberpfalz)PemflingWaffenbrunnSchorndorf (Oberpfalz)MichelsneukirchenRodingWalderbachReichenbach (Landkreis Cham)Rettenbach (Oberpfalz)Falkenstein (Oberpfalz)Zell (Oberpfalz)Wald (Oberpfalz)TschechienLandkreis SchwandorfLandkreis RegenLandkreis Straubing-BogenLandkreis Regensburg
Karte

Arrach ist eine Gemeinde und ein staatlich anerkannter Luftkurort im Oberpfälzer Landkreis Cham.

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Geografische Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gemeinde liegt im Bayerischen Wald im Tal des Weißen Regens im Lamer Winkel und ist von den Bergzügen des Ossers, des Arbers, des Riedelsteins, des Kaitersberges und des Hohen Bogens umgeben.

Gemeindegliederung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es gibt 13 Gemeindeteile (in Klammern ist der Siedlungstyp angegeben):[3][4]

Tourist-Information auf dem Dorfplatz von Arrach
Der Drexler-Hof, Standort des Mineralienmuseums

Der Wohnplatz Vogelwiese ist kein Gemeindeteil.

Es gibt die Gemarkungen Arrach und Haibühl.[5]

Nachbargemeinden[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Erstmals urkundlich erwähnt wurde Arrach im Jahre 1383. Seit dem 13. Jahrhundert war das Kloster Rott in diesem Gebiet begütert. Von 1580 bis 1592 erfolgte eine Neubesiedlung des Arracher Gebietes. Bis ins 17. Jahrhundert übte das Kloster Rott hier die Grundherrschaft aus.

Jahrhundertelang bildeten Land- und Forstwirtschaft sowie das Handwerk die Lebensgrundlage der Bevölkerung. Die Gemeinde Arrach setzt sich aus den bis zur Gemeindegebietsreform selbstständigen Gemeinden Arrach und Haibühl, die am 1. Mai 1978 fusionierten.[6] Das Rathaus der Gemeinde befindet sich in Haibühl.

Seit der Gemeindegebietsreform entstanden neue Wohn- und Gewerbegebiete. Der Tourismus entwickelte sich zu einem wichtigen Wirtschaftsfaktor. Die Zahl der Übernachtungen stieg seit 1978 von 54.000 auf 190.000 im Jahr 2007. Die erneuerte Tourist-Information bildet den Mittelpunkt des neu gestalteten Dorfplatzes von Arrach. 1999 wurde am Weißen Regen die Freizeitanlage „Seepark“ eingeweiht.[7]

Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zwischen 1988 und 2018 sank die Einwohnerzahl von 2574 auf 2464 um 110 Einwohner bzw. um 4,3 %.

  • 1961: 2068 Einwohner, davon 1183 in Haibühl
  • 1970: 2167 Einwohner, davon 1146 in Haibühl
  • 1978: 2070 Einwohner
  • 1991: 2640 Einwohner
  • 1995: 2789 Einwohner
  • 2005: 2713 Einwohner
  • 2010: 2630 Einwohner
  • 2015: 2480 Einwohner

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gemeinderat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gemeinderatswahl 2020

Der Gemeinderat hat 14 Mitglieder:

Bürgermeister[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Erster Bürgermeister ist seit dem 1. Mai 2020 Gerhard Mühlbauer (Freie Wähler). Gerhard Mühlbauer setzte sich gegen Josef Schmid bei der Kommunalwahl am 15. März 2020 mit 57,3 % durch, Schmid erhielt lediglich 42,8 % der Stimmen.[8] Sein Vorgänger war seit 1. Mai 2008 Sepp Schmid (Wählergemeinschaft „Einigkeit“).

Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Blasonierung:Gespalten von Silber und Rot; über gesenktem, von Blau und Gold gespaltenem Wellenbalken, vorne ein links gewendeter, golden gezungter roter Drachenrumpf, hinten die silberne Krümme eines Abtstabs.“[9]

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Straßenverkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Hauptverkehrsadern Arrachs sind die Staatsstraßen St 2138 nach Lam bzw. Bad Kötzting und die St 2326 nach Viechtach. Direkte Verbindungen zu Autobahnen gibt es nicht, die nächstgelegenen sind die A 92 bei Deggendorf in 51 km Entfernung, die A 3 bei Bogen in 56 km Entfernung und die A 93 bei Schwandorf in 75 km Entfernung.

Eisenbahnverkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Arrach liegt an der Bahnstrecke Cham–Lam und ist mit einem eigenen Haltepunkt vertreten. Es verkehren Züge der Oberpfalzbahn.

Flugverkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der nächste Flugplatz ist der Flugplatz Arnbruck in etwa zwölf Kilometer Entfernung.

Wirtschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ortsansässige Unternehmen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ein großer Arbeitgeber ist die Firma Möbel Vogl, die als Serienmöbelhersteller Möbelgroßabnehmer in aller Welt beliefert, außerdem sind zahlreiche Handwerks- und Einzelunternehmen mit innovativen Produkten vertreten. Hauptwirtschaftszweig ist im Luftkurort Arrach jedoch der Tourismus.

Medien[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Öffentliches Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bildung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Kindergarten „St. Leonhard“ Arrach
  • Waldkindergarten „Auf Gut Kless“ Arrach
  • Volksschule Arrach im Ortsteil Haibühl[10]

Tourismus[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Gemeindegebiet ist als Luftkurort staatlich anerkannt.[11]

Die Zahl der Übernachtungen in der Gemeinde Arrach pendelt seit zwei Jahrzehnten weitgehend stabil um 150 Tausend, zuletzt jedoch pandemiebedingt beeinträchtigt.[12] Neben dem Feriendorf „Am Hohen Bogen“ mit rund 200 Ferienwohnungen und Appartements und zwei Hotels gibt es Gasthöfe und Cafés. Dazu kommen viele kleinere Pensionen und Appartements, die meist von privaten Gastgebern betrieben werden.

Öffentliche Einrichtungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Rathaus im Gemeindeteil Haibühl
  • Tourist-Information
  • Filiale der Deutschen Post
  • Sparkasse Arrach
  • Raiffeisenbank Haibühl
  • Schulsportanlage im Seepark
  • Bücherei im „Wolfgangsheim“ Haibühl
  • Freizeitanlage Seepark[7]

Kultur und Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Museen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Eingang zum Moorlehrpfad am Arracher Moor

Das privat geführte Bayerwald-Handwerksmuseum zeigt alte Handwerksberufe der Region mit dem Schwerpunkt der Holzbearbeitung und die Nachbildung einer Bauernstube. In der angegliederten Destillerie wird der für die Region typische Bärwurz gebrannt.

Seit 2007 birgt der Drexler-Hof die Mineraliensammlung Alois Schmuderer. In 37 Vitrinen werden etwa 2000 Mineralstufen aus Ostbayern mit Schwerpunkt Bayrischer Wald präsentiert.

Natur-Art-Parks nennt sich eine einzigartige touristische Sehenswürdigkeit, deren Kernpunkt der sogenannte Klima-Terrain-Rundweg ist. Dieser Rundweg verbindet den Seepark mit dem Arracher Moor-Park (Naturschutzgebiet), den Energiepark auf Gut Kleß und den Drexler-Hof. Der Besucher erhält umfangreiche Informationen zur Natur und den Tieren in der Umgebung.

Bauwerke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bayerwald-Skywalk, eine 2013 eingeweihte Aussichtsplattform östlich des Arracher Ortsteils Eck nahe der Grenze zur Nachbargemeinde Arnbruck. Das erste Bauwerk dieser Art im Bayerischen Wald bietet von seiner Plattform, die am vorderen Rand ca. 30 m über dem Abhang liegt, einen weiten Blick ins Zellertal und bei guter Sicht bis zu den Alpen.[13]

Natur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sport[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gemeinde hat zwei erfolgreiche Eisstockschützen, die in der Nationalmannschaft schießen und Europameister geworden sind.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Arrach – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Genesis Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Gemeinde Arrach: Der Gemeinderat. In: gemeinde-arrach.de. Abgerufen am 16. Mai 2020.
  3. Gemeinde Arrach in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 15. April 2021.
  4. Gemeinde Arrach, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 19. Dezember 2021.
  5. Gemarkungs- und Gemeindeverzeichnis. Landesamt für Digitalisierung, Breitband und Vermessung, 14. Juli 2020, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 2. Februar 2021; abgerufen am 29. Januar 2021.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.ldbv.bayern.de
  6. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 644.
  7. a b Seepark Arrach
  8. Bürgermeisterwahlen 2020 | Landkreis Cham. Abgerufen am 13. Juli 2020.
  9. Eintrag zum Wappen von Arrach in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
  10. Grundschule Arrach in der Schuldatenbank des Bayerischen Staatsministeriums für Unterricht und Kultus, abgerufen am 2. August 2020.
  11. Bayerisches Staatsministerium des Innern, für Sport und Integration (Hrsg.): Amtliches Verzeichnis der anerkannten Kurorte, Luftkurorte und Erholungsorte in Bayern. 26. Januar 2021, S. 25 (bayern.de [PDF]).
  12. Bayerisches Landesamt für Statistik: Statistik kommunal 2021. Gemeinde Arrach 09 372 113, S. 16 (PDF 2,1 MB, abgerufen am 16. Dezember 2022)
  13. Weg vom Eck „in den Himmel“ eröffnet in mittelbayerische.de vom 7. November 2013, abgerufen am 28. Januar 2016