Caxias do Sul

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Município de Caxias do Sul
„A Pérola das Colônias“
Caxias do Sul

Bildmontage Caxias do Sul
Caxias do Sul (Brasilien)
Caxias do Sul (Brasilien)
Caxias do Sul
Koordinaten 29° 10′ S, 51° 11′ WKoordinaten: 29° 10′ S, 51° 11′ W
Lage des Munizips im Bundesstaat Rio Grande do Sul
Symbole
Wappen
Flagge
Gründung Stadtrecht: 20. Juni 1890 (133 Jahre)Vorlage:Infobox Ort in Brasilien/Wartung
Basisdaten
Staat Brasilien
Bundesstaat Rio Grande do Sul
Metropolregion Metropolregion Serra Gaúcha
Höhe 817 m
Klima ozeanisch, Cfb
Fläche 1.652,3 km²
Einwohner 435.564 (2010[1])
Dichte 263,6 Ew./km²
Schätzung 523.716 (1. Juli 2021)[1]
Gemeindecode IBGE: 4305108
Postleitzahl 95010-000
Telefonvorwahl (+55) 54
Zeitzone UTC−3
Website caxias.rs.gov.br (brasilianisches Portugiesisch)
Politik
Stadtpräfekt Adiló Angelo Didomenico (2021–2024)
Partei PSDB
Kultur
Schutzpatron Heilige Teresa von Ávila
Wirtschaft
BIP 27.013.570 Tsd. R$
52.874 R$ pro Kopf
(2019)
HDI 0,782 (hoch) (2010)
Karte

Caxias do Sul (kaˈʃias du ˈsuw), amtlich portugiesisch Município de Caxias do Sul, ist eine Großstadt in Rio Grande do Sul, im Süden Brasiliens. Sie ist Teil der Metropolregion Serra Gaúcha und die zweitgrößte Stadt in Rio Grande do Sul. Die Einwohnerzahl wurde zum 1. Juli 2021 auf 523.716 Bewohner geschätzt, die Caxienser genannt werden und auf einer Gemeindefläche von rund 1652,3 km² leben.[1]

Namensherkunft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Benannt ist die frühere Kolonie und das heutige Munizip nach dem Marschall Luís Alves de Lima e Silva, dem der Titel Duque de Caxias verliehen worden war.[2]

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Umliegende Gemeinden sind m Norden São Marcos, Campestre da Serra und Monte Alegre dos Campos; im Süden Vale Real, Nova Petrópolis, Gramado und Canela; im Osten São Francisco de Paula; im Westen Flores da Cunha und Farroupilha.

Die Entfernung zur Hauptstadt Porto Alegre beträgt 128 km.

Physiogeographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gemeinde liegt in der Serra Gaúcha, physiogeographisch in der Region Encosta Superior do Nordeste.[3]

Vegetation[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Biom ist Mata Atlântica.

Klima[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gemeinde hat warmes und gemäßigtes, tropisches Höhenklima, Cfb bzw. maritimes/ozeanisches oder Seeklima nach der Klimaklassifikation nach Köppen und Geiger. Die Durchschnittstemperatur ist 16,9 °C. Die durchschnittliche Niederschlagsmenge liegt bei 2090 mm im Jahr.[4]

Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Caxias do Sul
Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
Temperatur
(°C)
21,3 21,1 19,8 17,5 14,0 12,6 11,9 13,6 14,9 17,1 18,5 20,4 Ø 16,9
Niederschlag
(mm)
214 193 164 150 146 143 170 141 178 226 173 192 Σ 2090

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Geschichte von Caxias do Sul beginnt vor den Italienern, als die Region von den Indigenen der Ethnie Kaingang, früher auch als Coroados bezeichnet,[5] bewohnt war. Sie wurden verächtlich bugres genannt, das Gebiet war noch im 19. Jahrhundert zur Zeit der Provinz São Pedro do Rio Grande do Sul als Campo do Bugres bekannt.

Die Besiedlung durch italienische Einwanderer, die meisten von ihnen waren italienische Farmer aus dem Veneto, begann 1875 in Nova Milano. Sie trafen auch aus der Lombardei, aus dem Trient und aus anderen Regionen ein. Obwohl sie Unterstützung wie Werkzeuge, Proviant und Saat von der Regierung bekommen hatten, musste alles zurückgezahlt werden. Zwei Jahre später wurde der Ansiedlung der Name Colônia Caxias gegeben. Um 1876 bewohnten bereits um die 2000 Kolonisten die Region.

Stadtrechte als Vila wurden am 20. Juni 1890 durch Ausgliederung aus São Sebastião do Caí vergeben.[6] Zum Munizip wurde Caxias durch das Lei Estadual n° 1607 am 1. Juni 1910 erhoben. Die ersten vier Distrikte waren Caxias, Nova Milano, Nova Pádua und Nova Trento.

Seit September 1934 ist die Stadt Sitz des römisch-katholischen Bistums Caxias do Sul. Hauptkirche ist die Kathedrale Santa Teresa.

Eine Gebietsveränderung erfuhr Caxias do Sul durch die Ausgliederung des Distrito de São Marcos zum selbstverwaltenden Munizip São Marcos (Lei Estadual n.º 4.576 vom 9. September 1963).

Die italienischen Einflüsse sind heute noch zu spüren, so sprechen sie den Dialekt Talian. Nachkommen der deutschen Einwanderer sprechen noch den Dialekt Riograndenser Hunsrückisch.

Kommunalpolitik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei der Kommunalwahl 2020 wurde Adiló Angelo Didomenico des Partido da Social Democracia Brasileira (PSDB) für die Amtszeit von 2021 bis 2024 zum Stadtpräfekten (Bürgermeister) gewählt.[7]

Die Legislative liegt bei einem Stadtrat (Câmara Municipal) aus 23 gewählten Vertretern (vereadores).

Die Gemeinde ist in sechs Distrikte und 15 Regionaladministrationen gegliedert.

Demografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bevölkerungsentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Einwohner Stadt Land
1900 24.997 ? ?
1920 33.773 ? ?
1940 39.677 20.123 19.554
1950 58.594 35.803 22.791
1960 102.702 69.269 33.433
1970 144.871 114.015 30.856
1980 220.553 200.314 20.239
1991 290.925 264.775 26.150
2000 360.419 333.391 27.028
2010 435.482 419.321 16.161
2021 523.716 ? ?
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Quelle: IBGE (2011)[8]

Ethnische Zusammensetzung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ethnische Gruppen nach der statistischen Einteilung des IBGE (Stand 2000 mit 360.419 Einwohnern, Stand 2010 mit 435.563 Einwohnern):[9]

Zehnjahresvergleich 2000/2010
Gruppe Anteil
2000
Anteil
2010
Anmerkung
Brancos 320.540 (88,94 %)   359.415 (82,52 %)   Weiße, Nachfahren von Europäern
Pardos 28.618 (7,94 %)   58.877 (13,52 %)   Mischrassige, Mulatten, Mestizen
Pretos 8.748 (2,43 %)   15.064 (3,46 %)   Schwarze
Amarelos 350 (0,10 %)   1.732 (0,40 %)   Asiaten
Indígenas 855 (0,24 %)   454 (0,10 %)   indigene Bevölkerung
ohne Angabe 1.308 22

Bildung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Caxias do Sul ist Sitz der Universidade de Caxias do Sul mit ca. 37.000 Studenten.

Panoramablick vom „Berg des Weinfestes

Söhne und Töchter der Stadt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • João Spadari Adami: História de Caxias do Sul. 2. Auflage. Paulinas, Caxias do Sul 1971.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Caxias do Sul – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c Caxias do Sul – Panorama. IBGE, abgerufen am 6. Juni 2022 (brasilianisches Portugiesisch).
  2. Origem do nome. In: gov.br. Prefeitura de Caxias do Sul, abgerufen am 8. Juni 2022 (brasilianisches Portugiesisch).
  3. Regioes Fisiograficas. In: ufsm.br. Abgerufen am 7. Juni 2022 (brasilianisches Portugiesisch).
  4. Klima Caxias do Sul: Wetter, Klimatabelle & Klimadiagramm für Caxias do Sul. In: de.climate-data.org. Abgerufen am 6. Juni 2022.
  5. Soraia Sales Dornelles: De Coroados a Kaingang. As experiências vividas pelos indígenas no contexto de imigração alemã e italiana no Rio Grande do Sul do século XIX e início do XX. Universidade Federal do Rio Grande, Porto Alegre 2011 (brasilianisches Portugiesisch, ufrgs.br [PDF] Hochschulschrift).
  6. Caxias do Sul - História. IBGE, abgerufen am 6. Juni 2022 (brasilianisches Portugiesisch).
  7. Com 59,57% dos votos, Adiló (PSDB) é eleito prefeito de Caxias do Sul (RS). In: noticias.uol.com.br. UOL, 29. November 2020, abgerufen am 6. Juni 2022 (brasilianisches Portugiesisch).
  8. Evolução da divisão territorial do Brasil 1872–2010 (= IBGE [Hrsg.]: Documentos para disseminação. Memória institucional. Nr. 17). 2011, ISBN 978-85-240-4208-9, ISSN 0103-6459, Evolução da população, segundo os municípios – 1872/2010, S. 243 (brasilianisches Portugiesisch, ibge.gov.br [PDF; 122,3 MB; abgerufen am 6. Juni 2022]).
  9. IBGE: Sistema IBGE de Recuperação Automática - SIDRA: Tabela 2093. Abgerufen am 7. Juni 2022 (brasilianisches Portugiesisch, Datenbankabfrage, Suchbegriffe Caxias do Sul (RS) und Cor ou raça).