Coalisland

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Coalisland
Scots Collislann
irisch Oileán an Ghuail
Blick auf die Kleinstadt vom Norden her
Blick auf die Kleinstadt vom Norden her
Blick auf die Kleinstadt vom Norden her
Koordinaten 54° 33′ N, 6° 42′ WKoordinaten: 54° 33′ N, 6° 42′ W
Coalisland (Nordirland)
Coalisland (Nordirland)
Coalisland
Traditionelle Grafschaft County Tyrone
Einwohner 5700 (2011 Census)
Verwaltung
Post town DUNGANNON
Postleitzahlen­abschnitt BT71
Vorwahl 028
Landesteil Northern Ireland
Historische Grafschaft County Tyrone
District Mid Ulster
Britisches Parlament Mid Ulster
Northern Ireland Assembly Mid Ulster

Coalisland (irisch: Oileán an Ghuail[1]) ist eine Kleinstadt in der historischen Grafschaft Tyrone in Nordirland. Der Ort gehörte zum aufgelösten District Dungannon and South Tyrone und gehört seit 2015 zum District Mid Ulster. Der etwa vier Meilen vom Lough Neagh entfernte Ort hat laut dem United Kingdom Census 2011 eine Einwohnerzahl von etwa 5700 Menschen.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im späten 17. Jahrhundert wurden in East Tyrone Kohlevorkommen entdeckt. Während der Abbau der Ressource kein Problem darstellte, war es umso schwerer, die Kohle auf den Markt von Dublin zu bekommen. 1744 begann der Bau des Coalisland Canals, welcher die Abbaugebiete mit dem Lough Neagh verband. Im Rahmen der Bauarbeiten am Kanal wuchs das Dorf an.[2]

Am 24. August 1968 veranstalteten die Campaign for Social Justice, die Northern Ireland Civil Rights Association sowie andere Gruppierungen den ersten Bürgerrechtsmarsch in Nordirland, welcher in Coalisland startete und in Dungannon endete. Obwohl der Protestmarsch eigentlich verboten war, fand er statt und verlief ohne Zwischenfälle. Die Öffentlichkeit ermutigte anschließend andere Protestgruppen, Niederlassungen der Northern Ireland Civil Rights Association zu bilden.[3]

Während des 20. Jahrhunderts galt der Ort als Hochburg der Irish Republican Army, da es viele Verbindungen zu Republikanern gab. Während des Nordirlandkonflikts wurden in oder in der Nähe von Coalisland zwischen 1969 und 2011 insgesamt 20 Personen erschossen. Acht davon wurden von Angehörigen der britischen Streitkräfte getötet, sieben davon waren Mitglieder der Provisional Irish Republican Army und der achte ein katholischer Zivilist. Die IRA tötete darauf unabhängig voneinander fünf britische Soldaten, drei Polizisten der Royal Ulster Constabulary, einen ehemaligen Soldaten des Ulster Defence Regiments sowie zwei katholische Zivilisten. Des Weiteren wird die Ulster Volunteer Force für einen Mord an einem katholischen Zivilisten in dem nahen Dorf Aughamullan verantwortlich gemacht.

Der Ort[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Hauptstraße von Coalisland

Mit dem Craig Theatre and Arts Centre gibt es einen für die Öffentlichkeit frei zugänglichen Ort.[4] Des Weiteren gibt mit Coalisland Na Fianna einen lokalen Verein der Gaelic Athletic Association sowie neben einer Gaelscoil zwei Grundschulen und eine High School.

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Stadt war an den Coalisland Canal angebunden, welcher jedoch momentan verfallen ist. Um eine Restaurierung zu ermöglichen, wurde eine Kampagne begonnen.

Am 28. Juli 1897 wurde der Bahnhof Coalisland eröffnet, welcher am 16. Januar 1956 für den Personenverkehr und am 5. Oktober 1959 für den Güterverkehr geschlossen wurde. Die finale Schließung des Bahnhofes fand am 1. April 1965 statt. Mit Ausnahme einer Brücke über die Derry Road, ein alter Güterschuppen sowie mit Pflanzen überwachsene Plattformen gibt es von der Eisenbahn keinerlei Überreste mehr.[5] Aktuell wird die Stadt durch mehrere Busanbindungen durch Ulsterbus angebunden.

Bevölkerung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1841 1851 1861 1871 1881 1891 2011
451 627 661 598 677 785 ≈5700

Quelle:[6][7][8][9]

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Oileán an Ghuail/Coal Island. Dublin City University, abgerufen am 26. März 2019 (gla).
  2. The Typographical Dictionary of Ireland. Abgerufen am 6. Dezember 2018.
  3. A Chronology of the Conflict - 1968. In: Conflict Archive on the Internet (CAIN). Abgerufen am 11. Juli 2009.
  4. Craic Theatre & Arts Centre. Abgerufen am 10. Dezember 2017.
  5. Coalisland station. In: Railscot - Irish Railways. Abgerufen am 17. September 2007.
  6. Census of Ireland 1851. In: Enhanced Parliamentary Papers on Ireland. Ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 22. März 2013.@1@2Vorlage:Toter Link/eppi.dippam.ac.uk (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)
  7. Census of Ireland 1851. In: Enhanced Parliamentary Papers on Ireland. Archiviert vom Original am 19. April 2013; abgerufen am 22. März 2013.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/eppi.dippam.ac.uk
  8. Census of Ireland 1891. In: Enhanced Parliamentary Papers on Ireland. Abgerufen am 22. März 2013.
  9. Census of Ireland 1891. In: Enhanced Parliamentary Papers on Ireland. Abgerufen am 22. März 2013.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Coalisland – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien